Dachhalterungen

Dachhalterungen verankern Solarmodule sicher auf Ziegeldach, Blech oder Flachdach und wandeln Sturmböen in kalkulierbare Kräfte um, damit deine Mini-PV-Anlage jahrzehntelang ungestört arbeitet. Mit dem passenden Montagesystem maximierst du Ertrag, minimierst Leckagerisiken und erfüllst alle baurechtlichen Vorgaben auf einen Schlag.

Unterkonstruktion, Materialien und Dachtypen

Die Unterkonstruktion bildet die tragende Basis deiner Dachhalterung und muss Materialeigenschaften wie Thermoausdehnung und Korrosionsbeständigkeit berücksichtigen. Für Schrägdächer dominieren Aluminium­schienen der Legierungsreihe 6063-T66, weil sie leicht gebohrt werden können und eine hohe Streckgrenze aufweisen. Edelstahl A2-70 kommt dort zum Einsatz, wo Schraubkanäle in der Dachhaut durchbrochen werden, etwa bei Schiefer- oder Biberschwanzdächern; sein Chrom-Nickel-Verhältnis bildet eine Passivschicht, die Flugrost und säurehaltigen Regen widersteht. Flachdachsysteme setzen auf verzinkte Stahltraversen mit EPDM-Matten, die Druckkräfte flächig verteilen und Dachfolien schonen, während aerodynamische Deflektoren den Auftrieb reduzieren. Bei Trapezblech ist das Montagesystem direkt auf Hochsicken verschraubt und nutzt Kalotten aus Glasfaser­verstärktem Nylon, um Elektrolytkorrosion zwischen Stahl und Aluminium zu verhindern. Entscheidend ist die kompatible Schraubenklasse: Edelstahl in Aluminium ohne Isolierpad führt zu Kontaktkorrosion; eine Polyamid-Zwischenscheibe trennt die Metalle elektrisch. So kombiniert die Dachhalterung geringes Eigengewicht mit maximaler Dauerfestigkeit.

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Statik, Windlast und Schneelast

Die bemessene Wind- und Schneelast einer Dachhalterung richtet sich nach EN 1991-1-3/-4 sowie der lokalen Windzone. In Küstenregionen kalkulieren Statiker Böen bis 180 km/h, während Alpenstandorte mit Schneelasten von 2,5 kN/m² rechnen. Profile mit I-förmigem Querschnitt erhöhen die Torsionssteifigkeit und verringern Durchbiegung unter Querkraft, was Modulglas vor Mikrorissen schützt. Schubverbinder fixieren Querträger an Sparren und leiten Kräfte axial in die Dachkonstruktion ein, ohne den Ziegel zu belasten. Eine hinterschnittene Edelstahlhakenschraube verteilt die Last auf den Sparrenflansch und setzt auf Faserholzschrauben mit Teilgewinde, damit die Dachlatte nicht splittert. Für Flachdächer sichern Ballastrechner das Auflastkonzept: Betonplatten oder Kies erhöhen das Systemgewicht, während aerodynamische Leitbleche Sogkräfte brechen, sodass weniger Zusatzlast nötig ist. Ein Potentialausgleichsband verbindet alle Schienen elektrisch und führt Blitzeinschläge auf kürzestem Weg zur Erdung ab; so bleibt die elektrische Anlage gemäß VDE-AR-N 2100-712 geschützt.

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Montageablauf und Durchdringungsdichtung

Die Montage startet mit der Positionierung der Dachhaken oder Blechschrauben entlang einer Kreidelinie, die den Sparrenverlauf markiert. Bohre Vorlöcher mit fünf Millimetern Untermaß, um Spaltrisse im Holz zu verhindern, und setze die Edelstahlhaken bündig auf die Dachlatte, damit der Ziegel spannungsfrei aufliegt. Eine dreifach gedichtete EPDM-Manschette umschließt jede Durchdringung, komprimiert sich unter Anzugsmoment und bleibt selbst bei Frost elastisch. Aluminiumschienen werden von First zu Traufe ausgerichtet und mit Nutensteinen verschraubt, deren Fräsrillen Kontaktflächen gegen Verdrehen sichern. Kreuzverbinder fügen Querträger hinzu, sodass Modulklemmungen ohne Blechzuschnitt auskommen. Ein Drehmoment von 14 Nm reicht für M8-Klemmen; Markierlack zeigt spätere Lockerungen an. Dank Vormontage im Erdgeschoss reduzieren sich Dachstunden auf ein Minimum, was Absturzrisiken mindert und die Witterungs­anfälligkeit des Dachs verkürzt.

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Wartung, Langzeitleistung und Upgrade-Fähigkeit

Eine qualitativ hochwertige Dachhalterung bleibt wartungsarm, wenn jährliche Sichtprüfungen Schraubenfestigkeit und Dichtungen abdecken. Hochfeste Aluminiumprofile verlieren durch Eloxalschäden an Schutzwirkung, daher genügt ein Silikonkautschuk-Spray, um Kratzer abzudichten. EPDM-Pads härten nach sieben bis zehn Jahren aus; der Austausch erfolgt von oben, ohne Module abzuschrauben, wenn die Halterung schwenkbare Endklemmen benutzt. Flash-Tests zeigen, dass Schienen mit anisotropen Aussteifungen Dehnspannungen um 30 % besser ableiten als Vollprofile; das verlängert die Modulgarantie, weil Zelllötstellen weniger gestresst werden. Moderne Systeme integrieren Kabelkanäle mit Klickdeckel, der UV-Geschwindigkeit reduziert und Nagetierfraß verhindert. Bei Leistungs-Upgrades auf Bifazialmodule lässt sich das Gestell oft weiterverwenden: Wechsel nur die Endklemmen auf breitere 40-Millimeter-Backen und setze Distanzprofile, um das rückseitige Licht optimal auszunutzen. So bleibt die Dachhalterung ein generationen­übergreifendes Trägersystem für künftige Photovoltaiktechnologien.

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Häufige Fragen

Ja, Flachdachsysteme mit Auflast­ballast oder Aufschweißankern schützen die Bitumenbahn und benötigen keine Durchdringung, solange die Statik das Zusatzgewicht trägt.

Ja, wenn der Statiker zustimmt und Schrauben mit Europäischer Technischer Bewertung (ETA) verwendet werden. Bohre Vor und halte Randabstände von 7 cm ein.

Nein, hochwertige Klemmsysteme erlauben EPDM-Pad-Tausch und Schraubenkontrolle von oben. Nur bei Schienenersatz müssen Module kurz angehoben werden.

In der Regel nein, die Dachlastreserve deckt PV-Gewichte ab. Nur bei historischen Gebäuden oder Flachdächern mit geringer Tragreserve ist ein Statikgutachten Pflicht.